Drei Tage im Paradies
Was für eine Sicht beim Landeanflug in Nakhchivan! Eine einmalige Bergkulisse, inklusive Berg Ilandag, den Noah mit seiner Arche gestreift haben soll, erfreut unsere Augen und Herzen. Wer von Baku nach Nakhchivan fliegt, sollte im Flugzeug einen Fensterplatz ergattern und die Landung nicht verschlafen! Wenige Minuten nach der Landung verlassen wir den kleinen, übersichtlichen Flughafen, keine Viertelstunde später beziehen wir unser Zimmer im zentral gelegenen Hotel. Unser erster Eindruck von Nakhchivan, der gleichnamigen Hauptstadt der autonomen Republik Azerbaijans, ist überaus positiv: Die Boulevards und Gebäude erinnern an westliche Städte, verschiedene Bauten wiederum zeugen unverkennbar aus der Vergangenheit Azerbaijans. Und weder genervtes Gehupe, noch Hektik oder Verkehrs-Chaos sind auszumachen. Wo wir auch hinschauen, wir sehen keine weggeworfenen Abfälle und keine vernachlässigten Häuser. Sind wir etwa in der kaukasischen Schweiz gelandet?
Unterwegs mit Hasan
Mit unserem Guide Hasan machen wir uns am Nachmittag und an den beiden folgenden Tagen auf, die Exklave Azerbaijans zu entdecken. Dabei wird uns klar: Dieses von Touristen noch selten besuchte Kleinod ist ein Traum für Landschafts- und Naturliebhaber sowie Fotografen. Wer Jubel, Trubel und Party sucht, sollte sich besser für eine andere Destination entscheiden.
Unser geschichtskundiger Guide und umsichtiger Fahrer Hasan zeigt uns die wichtigsten Grabdenkmäler, darunter auch jenes von Noah, und imposante Moscheen. Fasziniert sind wir auch von der als Sanatorium umfunktionierten Salzmine. Einzelne Personen und ganze Familien verbringen dort eine oder mehrere Nächte, gehen tagsüber aber wieder nach Hause. Die salzhaltige Luft in der Mine soll gut gegen Asthma und andere Krankheiten der Luftwege sein. Ich hätte eigentlich auch ganz gerne eine Nacht hier verbracht!
Spektakuläre Natur
Was die Natur Nakhchivan jedoch bietet, übertrifft alle von Menschenhand geschaffenen Bauten und Kunstwerke. Karge Hügelzüge, die mit der Schönheit von Sanddünen konkurrieren, gewaltige und teilweise mit einzigartigen Farbspielen auftrumpfende Bergketten, klare Seen und durch die Landschaft schlängelnde Flüsse und Strassen „zwingen“ uns alle paar Minuten zu einem Foto-Stopp. Armer Hasan, wir haben seine Geduld mächtig in Anspruch genommen! Unvergessen bleibt uns die Fahrt durch spektakuläre Berglandschaften nach Ordubad, ein Städtchen im Südosten von Naxçivan. Meine Kamera kommt nicht zur Ruhe!
Einziger Wermuts-Tropfen unseres Aufenthaltes in Nakhchivan: wir wären liebend gerne länger geblieben!
Hier geht es zu den Reisefotos von Nakhchivan.
Mein Tipp:
Direkt von Istanbul anfliegen und bei der ortsansässigen Tourismus-Vertretung NATIG LLC (http://www.natigtravel.com/) die Ausflüge und Besichtigungen organisieren lassen. Und ... unbedingt mehrere Tage einplanen!
Zu lesen war mein Reisebericht am 15. Oktober auch in der lokalen Zeitung in Naxçivan!
Hier geht's demnächst zu Teil 5 unserer Reise-Erlebnisse.