Riskantes Picknick!
Nach der Übernachtung in einem abgelegenen Hotel auf der Strassse von Lahij in in Richtung Baku geniessen wir auf der Fahrt am darauf folgenden Tag wieder die kahle, streckenweise fast wüstenähnliche, aber faszinierende Landschaft. Einen kurzen Halt machen wir bei einem Imker am Strassenrand, der seinen Honig dort verkauft. Honig stand an diesem Tag aber nicht auf der Einkaufsliste. Auf unserer „Shopping-Tour“ findet ein schönes Stück Schaf vom Strassenrand - Insekten inklusive - den Weg auf unseren Speiseplan. Unser Fahrer will uns etwas Besonderes bieten … ein Picknick in freier Natur.
Bis wir aber schlussendlich das richtige Rastplätzchen finden, knattert sein ohnehin schon ziemlich altes Auto über Stock und Stein, über Bachläufe und Wurzeln, steile Holperwege rauf und runter. Mehrmals sieht es so aus, als ob wir stecken bleiben. Aber er bewältigt tatsächlich alle Hindernisse.
Am Ziel angekommen haben wir eine herrliche Sicht auf die umliegenden Hügel und Wälder. Aber leider auch einen ungemütlichen, starken Wind. Wir machen unserem jungen Fahrer klar, dass es ziemlich fahrlässig sei, bei diesen Verhältnissen ein Feuer zu entfachen. Er beachtet unsere Einwände nicht und sammelt weiter Steine und Holzteile für die Feuerstelle. Wir machen gute Miene zum bösen Spiel und helfen ihm. Als die Flammen durch den Wind fast flach liegen, stellt er sein Auto als eine Art Schutzwand in die Nähe und macht die Feuerstelle etwas kleiner sowie die Steinmauer um das Feuer etwas höher. Schön und gut. Die Quintessenz der Geschichte ist: Die Fleischstücke werden nicht gar, da das Feuer zu schwach war, wir kriegen nur ein paar grillierte Brotstücke zwischen die Zähne und verlassen den idyllischen Ort mit knurrendem Magen.
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Nach einer temporeichen Fahrt erreichen wir Baku ohne grössere Stopps. Baku - wir kommen!
Baku - die Stadt der Winde - ist eine unglaublich vielseitige Metropole. Wer sich genug Zeit für Baku nimmt, entdeckt ein bisschen Russland, ein bisschen Türkei und heute sogar auch ein bisschen Dubai sowie den Charme europäischer Grossstädte. Ein spannender Mix zwischen reicher Tradition und westlicher Lebensart. Beim Flanieren auf dem Baku Boulevard und im Stadt-Zentrum gibt es jede Menge Shops und Luxus-Boutiquen, Restaurants, Bars und auch zahlreiche Kunstobjekten zu bewundern.
Leider war unser Aufenthalt in der Stadt zu kurz, um alles entdecken zu können. Wir haben uns vorwiegend in der Altstadt bewegt. Ein entdeckungswürdiges Labyrinth aus verwinkelten, engen, kopfsteingepflasterten Gassen mit dem legendären Jungfrauenturm (Maiden Tower) aus dem 12. Jahrhundert, charmanten Häusern, Karawansereien, Moscheen, Palästen, Shops, Hotels und Restaurants. Seit dem Jahr 2000 gehört die Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Neben dem historischen Teil von Baku überraschen die äusserst modernen, futuristischen Gebäude, wie beispielsweise das neue Christal Palace, wo 2012 auch der Eurovision Song Contest stattfand, die drei Flammen-Türmen, die Metro-Station beim Eingang zur Altstadt, das Trump-Hochhaus oder das Highlight … auch mein Lieblingsbau der Moderne: das Heydan Aliev Cultural Center der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid. Die sanft fliessende, wellenartige Form dieses weissen Gebäudes demonstriert, wie offen und visionär das Land heute ist.
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Die nächsten drei Tage erwartet uns Azerbaijans autonome Republik Nakhchivan. Wir freuen uns darauf!
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